Die Geschichte des Amstaffs.
Wie sein kleiner Verwandter, der Staffordshire Bull Terrier, stammt auch der American Stafford aus einer Kreuzung aus Bull und Terrier-Hunden. Diese Hunde waren das Zuchtergebnis von Bulldoggen und Terriern, die man kreuzte da die Kampfweise der Bulldoggen dem Publikum im 18. und 19. Jahrhundert zu langweilig war. Die Bulldoggen verbissen sich schnell und unblutig im Gegner und ließen nicht mehr los. Also kreuzte man temperamentvolle, schnelle und unnachgiebige Terrier mit ein und die Bull und Terrier-Hunde waren geboren. Diese Tiere waren körperlich stark, wendig, besaßen Temperament, Mut und Schnelligkeit.
- Aggressivität gegenüber Menschen war unerwünscht -
In der Gegend um Staffordshire traten die Hunde in sogenannten "BLOOD SPORT"-Veranstaltungen gegen Artgenossen und gegen andere Vierbeiner, wie zum Beispiel Dachse, Wildschweine und Bären an. Dabei war das Zuchtziel der Briten von Anfang an ein Hund, welcher mit Agilität, Intelligenz und Ausdauer überzeugt und diese Eigenschaften dann auch den in Arenen (Pits) unter Beweis stellt. Hier konnte der Besitzer des Siegerhundes leicht ein ganzes Monatsgehalt gewinnen. Aggressivität gegenüber Menschen war dabei stets unerwünscht, denn bei den Kämpfen waren immer Schiedsrichter und Helfer mit ihm Ring, die die kämpfenden Tiere anfassen oder auch mal hochheben mussten. Diese abartigen Tierkämpfe wurden 1835 verboten.
- Von England nach Amerika -
Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg kamen die Bull und Terrier-Kreuzungen mit britischen Auswanderern über den großen Teich nach Amerika und wurden dort vorwiegend als Wachhunde auf den dortigen, teils riesigen Farmen eingesetzt. Die sich niedergelassenen Auswanderer begannen ihre mitgebrachten Tiere mit anderen ansässigen Hunden zu kreuzen, um so beispielsweise die Lebenserwartung ihrer Vierbeiner signifikant zu verlängern. Auch um im Kampf gegen Predatoren wie Kojoten und Wölfe zu bestehen, die die Farmer bzw. deren Tiere bedrohten, war dieses Weiterzüchten notwendig und führte zu einer Vermischung mit dem Airedale- und dem Irish Terrier. Leider wurden die Tiere auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgrund ihrer blutigen Vergangenheit auch weiterhin zu bestialischen Kämpfen eingesetzt.
- Das Ende der Kämpfe -
Mit dem nächsten Jahrhundert fand ein Umdenken statt und man züchtete die Tiere zu Begleit- und Ausstellungshunden, was gleichzeitig auch das Ende der Hundekämpfe bedeutete. Der American Staffordshire Terrier hatte im Laufe seiner Entwicklung viele Namen inne. So nannte man ihn Yankee Terrier, American Bull Terrier oder Half and Half. Den Rassestandard legte der American Kennel Club (AKC) unter der Bezeichnung Staffordshire Terrier im Jahr 1936 fest. 1969 dann wurde die Rasse in den American Staffordshire Terrier umbenannt, um sich von den englischen Staffordshire Bull Terriern zu unterscheiden.
Eine ausführliche siebenseitige PDF zur Geschichte des Amstaff findest du hier.
Übrigens: Hundekämpfe gab es auch im fernen Japan. Hier wurde der Tosa Anfang des 19. Jahrhunderts für spezielle Kämpfe gezüchtet: Knurren und Beißen führte zur Disqualifikation. Der Gegner musste, wie bei Sumoringern, mit ganzem Körpereinsatz niedergerungen werden.